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Am Donnerstag den 28. Juni findet am Halleschen Tor Wieder unser monatlicher Friedhofssalon statt. Diesmal liest Thomas Lackmann über Sebastian Henkel, es musizieren Kathrin Altenberg ( Violine), Ernst Herzog ( Viola) und Petra Kießling ( Cello). Dazu wieder Getränke aus unserer mobilen Friedhofsbar und jede Menge Informationen zu den Gräbern rund um die Familie Mendelssohn.
Beginn: 16.30 Uhr
Ort: Friedhof Dreifaltigkeit 1, mehringdamm 21, 10961 Berlin, Eingang über Mehringdamm, Baruther Strasse oder Zossener Strasse
Am Freitag den 29. Juni eröffnet unsere neue Veranstaltung im Verwalterhaus. Unter dem Titel „Do not go gentile into that good night“ stellen Nicole Sauerbrey, Matthias Galvez und Vincent Wenzel Bilder und Skulpturen aus. Die Eröffnung wird musikalisch begleitet von Marken Kunze und Gottfried Röszler, Veit Stiller liest aus der „Rede des toten Christus“ von Jean Paul.
Beginn: 19.Uhr, die Bar schließt um 22.30 Uhr
Ort: Verwalterhaus auf dem alten Marien Nikolaifriedhof, Prenzlauer Allee 1, 10405 Berlin
Öffnungszeiten: 29. Juni – 12. Juli, Do-So 14-18 Uhr
Do not go gently into that good night
Der Titel der Ausstellung ist von der ersten Zeile eines Gedichts von Dylan Thomas entliehen, das dieser seinem sterbenden Vater gewidmet hatte. Auf deutsch heißt das etwa: geh nicht so gemächlich in diese lange Nacht hinüber. Eine Aufforderung an den Sterbenden, sich aufzurichten und mit dem letzten Blick ins Licht zu sehen.
Wir sind nicht mehr ganz jung – haben aber hoffentlich noch sehr viel Leben vor uns. So liegt für uns in dieser Zeile vor allem die Ermahnung, ja Ermutigung, sich nicht bereitwillig und ergeben in ein vermeintlich unabänderliches Schicksal zu fügen. Wir durchleben gerade eine Zeit, die aus der tröstenden Gewissheit heraus, dass der Einzelne Sterbliche in der ganzen Menschheit weiterleben wird, kraftvoll klarer Entschlüsse bedarf. Durch allzuviel Selbstbetrachtung ist dieses Vermögen leider verloren gegangen; der ständige Blick in den Spiegel und auf den eigenen Nabel hat die kommunikativen Fähigkeiten aufgezehrt und zu einer allgemeinen Ich-Bezogenheit geführt, die die Gesellschaft aushöhlt. Wir Menschen werden davon letztlich noch sterblicher, aber ohne den Trost der Hoffnung.
Das ist die Geschichte, die die Ausstellung erzählen will. Nicht als egoistische Forderung und noch viel weniger als lamentierendes Klagelied.
Wir drei berichten, jeder aus seiner Persönlichkeit heraus, mit seinem Humor, seinem Sarkasmus oder gar in augenzwinkernden Grotesken, über die Versuche von Menschen, in das vermeintliche Chaos des Daseins eine ordnende Struktur zu bringen: Gelingen und Scheitern, Fähigkeit und Unvermögen.
Eine Bildhauerin und zwei Maler, die mit ihren Werken (wie der Pfarrer im 18. Jahrhundert) sagen: Gib mir die Gelassenheit, mich in das zu fügen, was ich nicht ändern kann, aber gib mir die Kraft, zu ändern was ich ändern vermag und gib mir die Weisheit, eines vom anderen zu unterscheiden.
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