FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY

Komponist, Pianist, Organist und Dirigent
*3.Februar 1809 in Hamburg; †4.November 1847 in Leipzig

Jakob Ludwig Felix Mendelssohn Bartholdy, Sohn des Berliner Bankiers Abraham Mendelssohn Bartholdy und Enkel des bedeutenden jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn, wurde früh umfassend und gefördert und ausgebildet. Den ersten Klavierunterricht erhielt Felix zusammen mit seiner gleichsam musikalisch hochbegabten Schwester Fanny von seiner Mutter Lea Mendelssohn Bartholdy (geb. Salomon), die, wie ihre ganze Familie, begeisterte Bach-Anhängerin war. Beide Kinder traten bald in die von Carl Friedrich Zelter (1758-1832) geleitete Sing-Akademie zu Berlin ein. Schon vorher erhielten Fanny und Felix privaten Kompositions- und Tonsatzunterricht bei Carl Friedrich Zelter.

Als Neunjähriger trat Felix erstmals öffentlich als Pianist auf und begann kurz darauf selbst zu komponieren. Schon im Alter von 17 Jahren schrieb er sein erstes vollendetes Orchesterwerk, die Ouvertüre zu Shakespeares „Sommernachtstraum“. Sein systematisch betriebenes Studium Bachscher Werke mündete 1829 in einer erfolgreichen Wiederaufführung der „Matthäuspassion“ in der Berliner Singakademie.

Ausgedehnte Reisen führten Mendelssohn nach England, Italien und Frankreich. Besonders in England fand er ein wohlwollendes und später begeistertes Publikum. Zehnmal reiste er insgesamt als Dirigent und Komponist dorthin. 1833 wurde er aufgefordert die Leitung des bevorstehenden Niederrheinischen Musikfestes in Düsseldorf zu übernehmen. Der Erfolg erlaubte ihm kurz darauf die Stellung des Städtischen Musikdirektors in Düsseldorf. Zwei Jahre später folgte Mendelssohn dem Ruf nach Leipzig und wurde mit 26 Jahren Leiter der dortigen Gewandhauskonzerte. In Leipzig gründete er 1843 auch das Konservatorium – Deutschlands erste Musikhochschule. Daneben war er zeitweilig in Berlin tätig, so 1842 als Preußischer Generalmusikdirektor. Aus seiner Ehe mit Cécile Jeanrenaud, die er 1837 in Frankfurt heiratete, gingen fünf Kinder hervor.

Die Nachricht vom plötzlichen Tod seiner Schwester Fanny am 14. Mai 1847 traf ihn tief. Mendelssohn zog sich öffentlich zurück. Im Oktober desselben Jahres erlitt er seinen ersten Schlaganfall. Nach weiteren zwei Schlaganfällen verstarb er am 4. November 1847 mit 38 Jahren in Leipzig. Ein Sonderzug fuhr den Leichnam nach Berlin und er wurde an der Seite seiner geliebten Schwester begraben. Sein arbeitsreiches Wirken als Komponist, Pianist, Organist und Dirigent ist äußerst beachtlich. Er schrieb zahlreiche Sinfonien, Ouvertüren, Konzerte, Oratorien und Chorwerke. Eine Reihe seiner Werke zählen zu den bedeutendsten Kompositionen ihrer Zeit und spiegeln wesentliche Aspekte der musikalischen Romantik in Deutschland wieder.

Das Grab Felix Mendelssohn Bartholdys trägt ein schlichtes weißes Grabkreuz aus Marmor und befindet sich in einer Familiengrabstätte auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof I am Halleschen Tor in Berlin-Kreuzberg. Sechs Mitglieder der Familien Felix Mendelssohn Bartholdys und des Hofmalers Wilhelm Hensel ruhen hier nebeneinander. Ihre unterschiedlich gestalteten Grabzeichen sind eingefasst von einem dunklen schmiedeeisernen Gitter. Neben Felix liegen sein Sohn Felix August Eduard Mendelssohn Bartholdy und seine Schwester Fanny Hensel. Deren Mann Wilhelm Hensel und ihr einziger Sohn Felix Ludwig Sebastian Hensel sind ebenfalls hier beigesetzt. Auch Felicia Henriette Pauline Mendelssohn Bartholdy, eine Nichte von Felix, fand in der Familiengrabstätte ihre letzte Ruhe.

Die Gräber von Abraham Ernst Mendelssohn Bartholdy und seiner Frau Felicia Pauline – die Eltern des Komponisten – befinden sich in unmittelbarer Nähe der Familiengrabstätte. Zudem existieren zahlreiche weitere Gräber der Familie Mendelsohn auf den Friedhöfen vor dem Halleschen Tor. Eine geplante Gedenk- und Dokumentationsstätte in der aufgelassenen Kapelle auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof I soll zukünftig das geistige, künstlerische und wirtschaftliche Leben und Wirken der Familie wiedergeben. Mit Bild- und Texttafeln wird die Dauerausstellung neben der Geschichte der Familie Mendelssohn auch das zeitgleiche Leben in Berlin dokumentieren. Die Kapelle wird im Rahmen der Ausstellungsplanungen denkmalgerecht saniert und umgestaltet. Der Baubeginn ist voraussichtlich zum Jahresanfang 2013 geplant.

Aktuelle Veranstaltungen der Mendelssohn Gesellschaft e.V. in der Berliner Mendelssohn-Remise:
www.mendelssohn-gesellschaft.de/veranstaltungen.php

Text und Fotos: Juliane Bluhm

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