Einladung zur Gedenkfeier für NS-Zwangsarbeiter auf Berliner Friedhöfen
Sonntag, 13. November 2011, 16 Uhr
auf dem Friedhof der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde
Hermannstr.84 –90 U-Leinestr., S-Hermannstr.
Nikolai F. Galushkov
als 15jähriger Zwangsarbeiter in Berlin Sommer 1942 nach seiner Verschleppung aus Russland.
Er lebte mit 100 Männern aus der besetzten Sowjetunion im Lager der Kirche Hermannstr. 84-90 und arbeitete auf dem Friedhof der Gethsemane –Gemeinde
Foto: Privatbesitz
Alljährlich am Volkstrauertag treffen sich an diesem besonderen Ort Menschen, um sich gemeinsam an die NS-Zwangsarbeiter der Berliner Kirche und die Verstrickung der Kirche in das System der NS- Zwangsarbeit zu erinnern. Es ist der authentische Ort, an dem über hundert Zwangsarbeiter aus der besetzten Sowjetunion von 1942 bis 1945 in einem Barackenlager der Kirche unter lebensbedrohlichen Bedingungen leben mussten. Eingesetzt waren sie in ganz Berlin auf kirchlichen Friedhöfen und auf einem städtischen Friedhof in Neukölln.
Wir versammeln uns zu Beginn zu Gedenken und Gebet um einen Findling am Eingang. Gemeinden, die damals Zwangsarbeiter aus dem Friedhofslager einsetzten, legen dort besondere „Steine der Erinnerung“ nieder. In dem Augenblick entsteht das Bild einer gemeinsamen Verantwortung für das begangene Unrecht. Nach der Feier wandern die Steine wieder zurück in die Gemeinden, denn dort soll die Erinnerung das Jahr über präsent sein im Gottesdienst, in der Jugendarbeit.
An der Gestaltung der Feier, die in zwei Stationen bis zum ehemaligen Lagerstandort am äußersten Ende des Friedhofs führen wird, wirken Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Schule Neukölln mit. Sie werden aus Texten lesen, in denen Nikolai F. Galushkov seine Erfahrungen festgehalten hat.
Die Arbeitsgemeinschaft NS-Zwangsarbeit Berliner Kirchengemeinden lädt Sie auch im Namen der amtierenden Generalsuperintendentin von Berlin Isolde Böhm herzlich ein, an der Gedenkfeier teilzunehmen!
Besonderer Hinweis: Vor der Feier ab 15.00 Uhr und im Anschluss an diese ist bis 18.00 Uhr Gelegenheit, bei freiem Eintritt die Ausstellung über das Lager der Kirche im Pavillon auf dem St. Thomas Friedhof zu besuchen.
Hermannstr. 179-184, schräg links gegenüber dem Ort der Gedenkfeier.
Kontakt zur AG NS-Zwangsarbeit und V.i.S.d.P: Gerlind Lachenicht, Evangelisches Landeskirchliches Archiv, Bethaniendamm 29, 10997 Berlin, 0152 25293040, gerlind.lachenicht@landeskirchenarchiv-berlin.de