CARL FERDINAND LANGHANS

* 14. Januar 1781 in Breslau; † 22. November 1869 in Berlin

Zum diesjährigen 233. Geburtstag des Architekten

Sechs Jahre nach seiner Geburt in Breslau kam Carl Ferdinand Langhans mit seinem Vater Carl Gotthard Langhans (1732-1808) – dem bedeutenden Baumeister des Frühklassizismus – nach Berlin. Der junge Ferdinand war Schüler seines Vaters, dessen Hauptwerk das Brandenburger Tor (1788-1791) in Berlin ist. David Gilly (1748-1808) wird ebenfalls als Lehrmeister genannt.
Mit 16 Jahren wurde Langhans als Baukondukteur beim Berliner Hofbauamt vereidigt. Nach mehrjähriger Tätigkeit in jenem Amt und an der Seite seines Vaters folgten private Bautätigkeiten in Breslau sowie eine Anstellung als Architekt am Wiener Theater. 1819 kehrte er nach Berlin zurück und wurde ordentliches Mitglied an der Akademie der Künste.
Zu Langhans’ wesentlichen Aufgaben in Berlin zählte 1834/36 der Bau des Palais unter den Linden für Prinz Wilhelm (heute Altes Palais). Mit einer geschickten Grundrisslösung gelang es dem Architekten auf dem beschränkten Grundstück ein repräsentatives Stadtpalais in streng klassizistischen Formen zu errichten. Nach seinen Plänen wurde ebenfalls der Neubau des Berliner Opernhauses (1843/44) mit einem akustisch hervorragendem Zuschauer- und Bühnenraum errichtet. Dieses Werk verschaffte Langhans den Ruf des bedeutendsten deutschen Theaterarchitekten seiner Zeit. Seine Pläne für das 1859 in der Berliner Münzstraße eröffnete Victoria-Theater (1891 abger.) wiesen beidseitig der Bühne zwei Säle auf, so dass der gesamte Komplex in ein Amphitheater verwandelt werden konnte.
Als Theaterarchitekt baute er neben Berlin Bühnenhäuser in Liegnitz, Stettin, Dessau, Breslau und Leipzig. Er veröffentliche mehrere Schriften über den Theaterbau.

Langhans Ruhestätte ziert eine klassizistische Grabstele aus rotem Naturstein. Die gesockelte konische Stele schließt oben mit einem schlichten Dreiecksgiebel und Eck-Akroteren ab. Über der Inschrift ist ein vom Bildhauer Franz Rosse (1858-1900?) gefertigtes Bronzerelief eingelassen, das ein Altersportrait des Architekten zeigt. Die Grabahnalge ist vermutlich erst um die Jahrhundertwende entstanden.

Quellen: Georg Dehio – Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Berlin, 2. Aufl. Berlin 2000. // Mende, Hans-Jürgen (Hrsg.): Die Friedhöfe vor dem Halleschen Tor, Teil 1. Berlin 2003, S. 23-24. // Vollmer, Hans (Hrsg.): Thieme-Becker Künstlerlexikon, Bd. 22. Leipzig 19xx, S. 342-43.

Text und Fotos: Juliane Bluhm

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