Adam Friedrich Adamson Graf von Moltke

Jurist, Politiker
* 17.4.1816
† 10.2.1885
Südfriedhof Kiel (Nr. 16 auf wo-sie-ruhen.de)

Graf Adam Friedrich Adamson von Moltke entstammt der dänischen Linie der weitverzweigten adeligen Familie Moltke. Sein Vater war der Jurist und Schriftsteller Graf Adam Gottlob Ditlev von Moltke (1765-1843) aus Odense, seine Mutter war Karoline Hedwig Katharina Klüwer (1791-1873) aus Schleswig. Die Eltern heirateten erst 1827 in Oldesloe. Der zuvor schon zweifach verwitwete Vater war Herr auf Gut Nütschau bei Oldesloe. Aufgewachsen in einem künstlerisch und literarisch aufgeschlossenen Elternhaus, absolvierte der junge Friedrich (Fritz) von Moltke seine prägende Schulzeit auf dem Katharineum in Lübeck. An den Universitäten von Heidelberg und Kiel studierte er Rechtswissenschaften. Zu seinen anfänglichen beruflichen Stationen gehören sein Wirken als Amtssekretär auf Schloss Gottorf und die Tätigkeit als Gerichtsschulze in Lauenburg an der Elbe. 1849 heiratete er in Rastorff Gräfin Fanny Charlotte Anna Luise von Rantzau (1824-1866), mit der er acht Kinder zeugte.

1860 wurde der ausgebildete Verwaltungsjurist Amtmann des Amtes Segeberg und zwei Jahre darauf Amtmann der Ämter Reinbek, Trittau und Tremsbüttel. Mit der Einrichtung einer Regierung für das Herzogtum Holstein in Plön im November 1862 erhielt er die Funktion des Regierungspräsidenten. Ein Jahr später, am 27. Dezember 1863, wurde die Regierung des Herzogtums Holstein im Zuge der Bundesexekution durch die Bundeskommissare aufgelöst. Graf von Moltke wurde als Regierungspräsident seines Amtes enthoben. Er zog sich vollständig ins Privatleben zurück und übersiedelte nach Kiel. Ein öffentliches Amt hat er nach 1863 nicht mehr übernommen. 1868 heiratete er in Hamburg-Altona in zweiter Ehe Agathe Frederikke Charlotte Olshausen. Das Paar hatte die 1873 geborene Tochter Stephanie Eleonore Adamine von Moltke.

Die mit Efeu bepflanzte Grabstätte wird durch ein gesockeltes Granitkreuz dominiert, dessen Inschriftenplatte an der Sockelfront in goldenen Lettern die hier Beigesetzten nennt. Zwei vorgelagerte, liegende Inschriftenplatten aus Granit nennen weitere Familienangehörige, die hier ihre letzte Ruhe fanden. Dazu gehört auch Hariet Freifrau von Maltzahn, geborene Gräfin von Moltke (1888-1965). An ihren Mann Friedrich-Karl Freiherr von Maltzahn (1883-1914) erinnert eine Gedenkinschrift am Grab. Der Kapitänleutnant starb im Ersten Weltkrieg, kurz nach der Geburt seiner Tochter Freia, beim Untergang der „SMS Mainz“. Der ‚Kleine Kreuzer‘ wurde am 28. August 1914 im ersten Seegefecht bei Helgoland von britischen Kriegsschiffen versenkt. 163 der 363 Männer an Bord fanden dabei den Tod.

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