Zum 200. Geburtstag von Ernst Werner von Siemens

Erfinder, Industrieller

* 13. Dezember 1816 in Lenthe b. Hannover
† 6. Dezember 1892 in Berlin

Als Sohn des Gutspächters Christian Ferdinand Siemens und dessen Frau Eleonore Henriette Deichmann wird Werner Siemens in eine kinderreiche Familie geboren. Nach dem frühen Tod der Eltern übernimmt Werner als ältester Sohn die Vaterstelle bei seinen Geschwistern.
Als Offiziersanwärter erhält er ab 1835 an der Berliner Artillerie- und Ingenieursschule eine umfassende naturwissenschaftliche Ausbildung, die er durch Vorlesungen an der Universität ergänzt. 1838 wird er zum Artillerie-Leutnant befördert, verlässt das Militär jedoch 1849 endgültig, um sich seinen vielen Erfindungen zu widmen. Darunter ein Galvanisierungsverfahren für Neusilber, ein elektrischer Zeigertelegraf mit Selbstunterbrechung, eine Kunststeinpresse und ein Dampfmaschinenregler sowie ein Verfahren für die nahtlose Ummantelung von Drähten mit dem elastischen Guttapercha, einer Art Kautschuk, das gute Isoliereigenschaften besitzt.
1847 gründet Siemens mit dem Mechaniker Johann Georg Halske in Berlin die ‚Telegraphen Bau-Anstalt von Siemens & Halske‘, Keimzelle des heutigen Siemens-Konzerns und herausragender Schrittmacher in der Entwicklung der Elektrotechnik.
1852 heiratet Werner Siemens in Königsberg die Professorentochter Mathilde Drumann. Ihre Kinder sind Arnold, Wilhelm, Anna und Käthe Siemens. Als seine Frau 1865 stirbt, erwirbt der Witwer auf dem Friedhof I der Luisengemeinde in Charlottenburg ein Erbbegräbnis.
Er heiratet seine Nichte Antonie Siemens (1840-1900), mit der er die Kinder Carl Friedrich, Hertha und Carl Dietrich hat. 1887 erwirbt er, der in Charlottenburg Am Knie, dem heutigen Ernst-Reuter-Platz, eine Villa besitzt, das Gut Biesdorf bei Berlin und überlässt es 1889 seinem Sohn Wilhelm. 1888 erfolgt die Erhebung in den Adelsstand. 1892 erscheinen seine „Lebenserinnerungen“.

Siemens

Im selben Jahr stirbt der erfolgreiche Unternehmer und wird neben seiner ersten Frau Mathilde beigesetzt. Die Gestaltung der Grabstätte übernimmt der befreundete Bildhauer Adolf von Hildebrand (1847-1921), der im Zuge der Grabmalreform die Anlage von großen Familienfriedhöfen innerhalb bestehender Begräbnisplätze propagiert. Da ein weiterer Ausbau der alten Grabstätte auf dem Friedhof der Luisengemeinde nicht möglich ist, werden die Särge 1922 auf den Südwestkirchhof überführt. Franz Seeck (1874-1944) entwirft die neue, aus Kalksteinblöcken gefügte Grabanlage und versieht die am Kopfende der Anlage erhöht liegende Grabstelle für Werner v. Siemens mit einem Porträtrelief nach Hildebrands Entwurf von 1892. Die Bildhauerarbeiten für einige Inschriftentafeln fertigt Hermann Fuchs. Das Erbbegräbnis in Gestalt eines Privatfriedhofs ist von der Familie von Siemens kontinuierlich erhalten und gepflegt worden. Es dient der Familie unverändert als Grablege.

Jörg Kuhn

Südwestkirchhof Stahnsdorf
Grabnummer des Friedhofs und Lage: Block Trinitatis, Feld 3a, Erbbegräbnis 22
www.wo-sie-ruhen.de

Bekannter Architekt des Grabmals: Franz Seeck, Bildhauer: (Porträtrelief nach) Adolf von Hildebrand, Hermann Fuchs

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