Peter Christian Wilhelm Beuth

Staatsbeamter, Gewerbepolitiker
* 28.12.1781
† 27.9.1853

Peter Christian Wilhelm Beuth, seit 1831 Leiter der Allgemeinen Bauschule, der späteren Bauakademie und Vorgängerinstitution der in der Kaiserzeit gegründeten Technischen Hochschule in Charlottenburg, gilt als einer der bedeutendsten Förderer und Wegbereiter der preußischen Industrialisierung. In Kleve geboren, begann er zu Beginn des 19. Jahrhunderts, nach dem Studium der Rechts- und Verwaltungswissenschaften eine außerordentliche Karriere im Preußischen Staatsdienst. Nach ersten Anstellungen in Bayreuth und Potsdam wechselte er 1810 in das Büro des Staatskanzlers Hardenberg. Er wurde erst Mitglied, später Leiter des Ausschusses für Reformen- und Gewerbewesen. Umfassend gebildet interessierte er sich stets für alle Neuentwicklungen in Technik und Wissenschaft.

Von 1818 bis 1845 leitete er die Abteilung für Handel, Gewerbe und Bauwesen im preußischen Innen- bzw. Finanzministerium und war zugleich Mitglied im Staatsrat, nachdem er schon kurz vorher Direktor der Technischen Deputation für Gewerbe geworden war. Zu den acht Mitgliedern dieser Deputation gehörte auch Karl Friedrich Schinkel, mit dem er von 1821 bis 1837 die Vorlagensammlung Vorbilder für Fabrikanten und Handwerker herausgab, die das preußische Kunst- und Baugewerbe jener Zeit entschieden im Formalen und Künstlerischen prägte. Um seine zahlreichen Ideen einem breiten Kreis Interessierter zugänglich machen zu können, gründete Beuth das Gewerbeinstitut, eine der ersten Fach- und Fortbildungsschulen für Gewerbetreibende in Preußen.

Sein Grab besteht aus einer granitenen, aufsatzbekrönten Stele mit einem eingelassenen Portraitmedaillon des Bildhauers August Kiß. Das Sarkophaggrabmal ist durch ein umlaufendes Eisengitter geschützt, dessen Vorbild das Gitter am Grab Schinkels (s. Nr. 14) ist. Im Rahmen der 2008 erfolgten Wiederherstellung des Schinkelplatzes am Kupfergraben konnten auch die drei seit 1869 diesen Platz zierenden Denkmale für Albrecht Daniel Thaer, Karl Friedrich Schinkel sowie von Peter Christian Wilhelm Beuth wieder aufgestellt werden. Alle drei Denkmäler Ausdruck bürgerlichen Selbstverständnisses würdigen die ersten Helden ohne Degen im öffentlichen Raum der Stadt Berlin. Mit Thaer wurde der Reformator der preußischen und deutschen Landwirtschaft geehrt, mit Beuth der Beförderer des Gewerbefleißes und mit dem zuletzt aufgestellten Denkmal Schinkels würdigte man den großen Baumeister des 19. Jahrhunderts.

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