Ludwig Ferdinand Sieg

Rats-Zimmermeister
* 5.10.1821
† 18.11.1887

(Nr. 8 der Friedhofsapp oder unter www.wo-sie-ruhen.de)

Vor der Mauer im nordwestlichen Winkel der 1862 erschlossenen Erweiterung des Luisenstädtischen Friedhofs liegt auf einer Länge von fast einem Kilometer eine außergewöhnliche Anzahl architektonisch interessanter Erbbegräbnisse. Zu den markanten Punkten dieser „Gräberreihe“ gehört die Grabanlage des Rats-Zimmermeisters Ludwig Ferdinand Sieg.Über einer längs-rechteckigen Gruft wurde nach den Entwürfen von Overbeck & Lüdicke durch den Königlichen Hof-Steinmetzmeister Otto Metzing die Grabanlage aus kostbaren Materialien im Stil der Renaissance errichtet. Der prächtige, spätantike Repräsentationsbau ist in einen vorderen, mehr öffentlichen Bereich und in einen privat-intimen Raum aufgeteilt. Die wohlproportionierte Rundbogennische mit der höchst sorgfältig ornamentierten Schaufassade markiert den privaten Bereich. Er öffnet sich zu einer kleinen Andachtshalle, deren Eingang zwei massive, aus poliertem roten Granit geschaffene Säulen flankieren. Im aufwendig verkleideten Inneren der Halle empfängt den Besucher eine zum Sitzen einladende antike Exedra, eine halbrunde Ruhebank, die entlang der Wand verläuft. Die Mitte des Raumes wird von der auf einem Sockel stehenden Marmorfigur einer Trauernden eingenommen. Die Figur hatte der Bildhauer Heinrich Goetschmann 1889 geschaffen. Ihr fehlen heute der Kopf sowie eine Hand. Zu den bekannteren Werken Goetschmanns gehören das Lutherdenkmal in Cottbus oder der Martinsbrunnen vor dem Westportal des Bonner Münsters. Der mehr öffentliche Bereich vor der kleinen Andachtshalle wird dominiert von einer umlaufenden toskanischen Säulenstellung aus polierten roten Granitsäulen. Die Säulen rahmen auf der Nordseite der Grabanlage die Inschriftentafeln.

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