Lorenz Adlon

Gastronom und Hotelier
* 29.5.1849
† 7.4.1921

Alter Domfriedhof St. Hedwig 1, Berlin (Nr. 4)

Lorenz Adlon ist der Gründervater des vielleicht bekanntesten Berliner Hotels, dessen Name für Luxus, höchsten Komfort und internationalen Glanz steht.

Adlon wuchs als sechstes von neun Kindern in kleinen Verhältnissen in Mainz auf. Er lernte zuerst das Tischlerhandwerk, begann sich aber schon früh für die Gastronomie zu interessieren. Bevor er in den 1880er Jahren nach Berlin kam, hatte er bereits erste Erfolge mit diversen gastronomischen Unternehmungen errungen, nicht zuletzt auf der Weltausstellung 1883 in Amsterdam. In Berlin erwarb er nach und nach mehrere Restaurants, von denen das Restaurant Hiller, Unter den Linden 62/63, das damals vornehmste Restaurant der preußischen Hauptstadt wurde. In der Hotelbranche fasste er Fuß mit der Pachtung des Continental-Hotels in der Neustädtischen Kirchstraße. Und zur Großen Berliner Gewerbeausstellung 1896 eröffnete Adlon gemeinsam mit Rudolf Dressel das „Hauptrestaurant von Adlon und Dressel“ am Neuen See im Tiergarten.

Kurz nach der Jahrhundertwende gelang es ihm, mit Zustimmung Kaiser Wilhelm II., das von Karl Friedrich Schinkel am Pariser Platz in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtete Palais Redern zu kaufen, abzureißen und an seiner Stelle das Luxushotel Adlon zu errichten. 1907 wurde es festlich eröffnet und Kaiser Wilhelm II. gehörte zu den prominenten Gästen dieses schnell auch international bekannt gewordenen Berliner Nobelhotels. Das Adlon sollte sich – vom Kaiserhaus unterstützt – schnell zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in Berlin entwickeln.

Nach dem Tod von Lorenz Adlon führte das Hotel sein Sohn und Erbe Louis erfolgreich weiter. Gemeinsam mit seiner Frau Hedda Adlon sollte es unter seiner Leitung in den goldenen Zwanziger Jahren zum strahlenden Mittelpunkt des in Berlin verkehrenden internationalen Jetsets werden. Das berühmte Hotel hielt im Zweiten Weltkrieg zwar dem Bombenhagel stand, wurde jedoch im April 1945 ein Opfer der Flammen.

Lorenz Adlon wurde auf dem Alten Domfriedhof der katholischen St. Hedwigs-Gemeinde beigesetzt. Das große Grabdenkmal aus Muschelkalk für ihn und seine Familie zeigt im Mittelteil ein Marmor-Porträtrelief Lorenz Adlons von Walter Schott, einem Schüler des Bildhauers Fritz Schaper. Bekannt geworden vor allem durch seine „Kugelspielerin“, bekam Schott auch viele Aufträge von Kaiser Wilhelm II. und gehörte zu den gesellschaftlich anerkannten und künstlerisch arrivierten Bildhauern der Kaiserzeit.

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