Friedrich Martin Löblich
* 7.12.1808
† 14.6.1919
Friedhöfe an der Bergmannstraße
(wo-sie-ruhen.de Nr. 5)
Das Erbbegräbnis der Familien Friedrich Martin Löblich, Albert Löblich und Adolph Liebau zählt unzweifelhaft zu den imposanten Grabstätten.Die leicht erhöht liegende Grabanlage wurde 1881 als halbkreisförmig angeordnete Kolonnadenarchitektur errichtet. Monumentale Säulen in dorischer Ordnung, aus rotem Porphyr gearbeitet, dominieren die Anlage. Der Eingang, zu dem eine dreistufige Treppe führt, wird durch seitlich vorkragende Schranken und ein Gitter geschlossen.Im Zentrum der gewaltigen Kolonnade, schon ein wenig in die umlaufenden Säulen eingestellt und auf einem Porphyr-Sockel angebracht, befindet sich eine überlebensgroße Personifikation der Trauer. Die Figur der Trauernden stammt von dem Bildhauer Robert Baerwald, der von 1880-84 an der Berliner Kunstakademie bei Reinhold Begas studierte. Zu Baerwalds Hauptwerken zählen mehrere Kaiserdenkmäler, die nach 1880 entstanden. Sein erster Großauftrag 1886/88 mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal für Posen ließ ihn zu einem bekannten Denkmalschöpfer des Kaiserreichs werden.Die eindrucksvolle Sitzfigur der Trauernden für die Grabanlage Löblich und Liebau ist eine lediglich geringfügig variierte Version einer Sockelfigur seines in vielen deutschen Städten aufgestellten Kaiser-Wilhelm-Denkmals. Es ist daher auch ein gutes Beispiel für einen ökonomischen Umgang mancher Bildhauer mit ihren Werken.Baerwalds Trauernde trägt ein üppig drapiertes, faltenreiches Gewand im antiken Stil. Ihr leicht nach vorn geneigtes Haupt erfährt seinen Hauptschmuck durch ihr lang herabfallendes Haar, das mit einem Blütenkranz geschmückt ist. In ihren Händen hält sie einen Immortellenkranz wie auch einen Palmzweig als Symbole der Unsterblichkeit und des ewigen Lebens.