Carl Zeiss

Mechaniker und Gründer der Firma Zeiss
* 11.9.1816
† 3.12.1888

Johannisfriedhof Jena

Carl Zeiss entstammte einer Weimarer Handwerkerfamilie, sein Vater war Hofdrechslermeister. Nach Abschluss des Gymnasiums machte Carl Zeiss eine Lehre beim Hofmechanikus und Privatdozenten der Universität Jena, Dr. Friedrich Körner, und besuchte Vorlesungen in naturwissenschaftlichen Fächern. Zwei Jahre zog er bis 1845 als Handwerksgeselle durch Deutschland und erweiterte sein Wissen, vor allem in der Mechanik. Zurück in Jena, hörte er erneut Vorlesungen in Mathematik und Chemie. Er erwarb das Bürgerrecht in Jena und eröffnete hier seine erste Werkstätte. Ab 1847 wurden zuerst einfache, später auch zusammengesetzte Mikroskope gefertigt, die Carl Zeiss europaweit exportierte. Er wurde zum stellvertretenden Eichmeister der Stadt Jena ernannt. 1860 erfolgte seine Berufung zum Universitätsmechaniker. Die Einstellung des Physikers Ernst Abbe als Mitarbeiter legte die Grundlage für den wissenschaftlichen Gerätebau und den Welterfolg der Firma Zeiss, die bis heute in Jena ansässig ist. 1880 erhielt Carl Zeiss die Ehrendoktorwürde der Universität Jena. 1849 heiratete er seine erste Frau Berta, die bei der Geburt des gemeinsamen Sohnes starb. 1853 heiratete er Ottilie Trinkler, eine Nachkommin Martin Luthers. Zusammen hatten sie drei Kinder.

Der Grabstein, ein geschliffener Granitobelisk, trägt auf der Vorderseite das Porträtmedaillon von Carl Zeiss mit den biografischen Daten. Darunter sind die Lebensdaten seiner zweiten Frau Ottilie (geb. Trinkler, 1819-1897) angegeben sowie die Erinnerung an seine erste Frau Berta. Die Rückseite trägt einen Ausspruch seines Freundes Johann Stickel: „Ein edler Mann, wie Wenige hat er Großes ausgerichtet; auf Geschlechter wirkt er fort in Segen.“ 1978 versuchte der damalige Generaldirektor des VEB Carl Zeiss Jena den Grabstein ohne Wissen der Kirchengemeinde auf den kommunalen Nordfriedhof der Stadt Jena umzusetzen. Dies konnten die beiden Pfarrer der Friedenskirche verhindern, mussten aber den Umbau der Grabstelle zum Denkmal in Kauf nehmen.
Anlässlich des 200. Geburtstages von Carl Zeiss wurde 2016 die ursprüngliche Grabstelle wieder hergestellt, und der Obelisk erhielt wieder seinen angestammten Platz auf dem Grab. In Jena erinnern ein Platz, eine Promenade und eine Straße an Carl Zeiss.

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