Carl Spitzweg

Maler
* 5.2.1808
† 23.9.1885

Carl Spitzweg zählt bis heute zu den bekanntesten und beliebtesten Malern des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Als Sohn eines vermögenden Material- und Spezereiwarenhändlers wurde er zunächst zum Apotheker ausgebildet und wandte sich erst seit etwa 1835 der Malerei zu. Da er sich als zu alt für eine Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste empfand, erfolgte sein Studium in erster Linie autodidaktisch, unter anderem durch das Studieren und Kopieren Alter Meister sowie durch die Hilfestellung befreundeter Maler wie Gisbert Flüggen, Christian Morgenstern und Eduard Schleich. In der ersten Periode seines Schaffens vor allem als erzählender und anekdotischer Zeichner und Illustrator tätig (man denke etwa an den „armen Poeten“ oder den „Bücherwurm“), reifte seine Malerei (vor allem im Kolorit) unter den Eindrücken von Reisen nach Paris und Belgien in den Jahren 1850/51.Dennoch blieb Spitzweg auch fortan der Genremalerei weitgehend treu: Er schilderte auf kleinformatigen Bildern das biedermeierliche Kleinbürgertum, kauzige Sonderlinge und romantische Begebenheiten. Unter dem Einfluss Eduard Schleichs wandte er sich auch verstärkt der Landschaft zu. Die folgenden drei Jahrzehnte nach seinen Reisen verbrachte Spitzweg fast ausnahmslos in München, wobei er sich aber vom offiziellen Münchner Kunstbetrieb fernhielt. Obwohl er bereits zu Lebzeiten viele Bilder verkaufen konnte, gelang eine umfassende Wertschätzung seines Schaffens, die über das humoristische Element seiner Malerei hinausging, erst nach seinem Tod.

Historische Fotos sowie die Auswertung des Grabbuchs belegen, dass Carl Spitzweg in der Grabstätte seiner Familie beigesetzt wurde und sein Name ursprünglich nur einer unter vielen in der Inschrift war. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg entfernte man den alten Grabstein, eine schlichte Stele mit flachem Dreiecksgiebel, und ersetzte ihn 1958 durch das heutige, von der Stadt München gestiftete Grabmal aus Kalkstein, das ausschließlich Bezug auf den berühmten Maler nimmt. Es besteht aus einem massigen, oben gerundeten Sockel und einem kleinformatigen Block mit dem Relief des Künstlers in Profilansicht. Abgeschlossen wird das Grabmal von einer gedrungenen Giebelplatte.

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