August Freiherr von der Heydt

* 15. Februar 1801 in Elberfeld / heute Wuppertal; † 13. Juni 1874 in Berlin

Zum 142. Todestag des Politikers und Bankiers am 13. Juni

August Freiherr von der Heydt wurde als Sohn einer angesehenen Kaufmannsfamilie im rheinländischen Elberfeld geboren. Er erhielt nach dem dortigen Schulbesuch eine Ausbildung als Kaufmann. Nach Ausbildungsjahren in Frankreich und England übernahm er schließlich mit zwei Brüdern das väterliche Bankgeschäft in Elberfeld. Infolge seines lebhaften Interesses an öffentlichen Angelegenheiten seiner Vaterstadt wurde er 1841 als gemäßigter Liberaler in den Rheinischen Provinziallandtag und 1847 in den Vereinigten Landtag entsendet.

1848 von seiner Vaterstadt Elberfeld in die Nationalversammlung gewählt, übernahm er im Kabinett Brandenburg-Manteuffel im selben Jahr als Minister die Leitung des Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. 1851 wurde er Direktor der Preußischen Staatsbank. 1862 übernahm er für kurze Zeit das Finanzministerium, schied jedoch nach dem Eintritt Bismarcks in die Regierung noch im selben Jahr wieder aus. Im Jahr darauf wurde ihm der erbliche preußische Freiherrenstand verliehen. Kurz vor Ausbruch des Deutsch-Österreichischen Kriegs übernahm er neuerlich von 1866-69 die Leitung des Finanzministeriums. Aufgrund anhaltender Unstimmigkeiten über die preußische Finanzpolitik erbat er schließlich seine Entlassung von seinen Ministerämtern, die ihm unter Verleihung des Schwarzen Adlerordens 1869 gewährt wurde. Er zog sich als Privatmann in seine 1860/61 von Hermann Ende am Landwehrkanal in Berlin Tiergarten errichtete Villa zurück. Diese nach ihm benannte Villa, an der ebenfalls nach ihm benannten Straße liegend, ist heute der Sitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

von der Heydt

Die aufwendige Grabstätte auf dem Alten Sankt-Matthäus-Kirchhof wurde um 1865 errichtet. In jenem Jahr verstarb Julie, die Gattin August von der Heydts. Die Planung des Monuments übernahm wiederum der Architekt Hermann Ende. Dominiert wird das spätklassizistische Grabdenkmal durch eine große, zippusförmige Stele aus rotem Granit. Über drei Stufen erhebt sich ein massiver Sockel mit in Gold ausgelegten Schriftbildern. Der obere Bereich der Stele ist mit dem Familienwappen dekoriert. Zwei ebenfalls aus rotem Granit gearbeitete Bänke laden zum ruhigen Verweilen ein. Zu dem beeindruckenden Grabmal gehört eine sehr tiefe Gruft, deren Zugang durch eine Platte aus hellem Granit gesichert ist. Schon in den 1980er Jahren konnte diese Grabstätte restauriert werden.

Bekannter Architekt des Grabmals: Hermann Ende
Text: Klaus-Henning von Krosigk
Foto: Juliane Bluhm
Text abrufbar über die Friedhofs-App www.wo-sie-ruhen.de unter dem Alten Sankt Matthäus-Kirchhof

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